Solaranlagen Tipps

Vor dem Kauf einer Solaranlage sind einige Fragen zu beantworten, damit diese besonders effizient und damit wirtschaftlich arbeiten kann. Nachfolgend werden einige hilfreiche Informationen und Tipps zusammengefasst.

Die Nutzungsarten von Solaranlagen

Photovoltaik: Zur Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie zur Eigennutzung oder Netzeinspeisung

Solarthermie: Zur Erzeugung von Wärme aus Sonnenenergie zur Aufbereitung von Warmwasser oder als Heizwärme

Verschiedene Modultypen von Solarzellen

Es haben sich drei unterschiedliche Typen von Solarzellen auf dem Markt behauptet, die sich in deren technischem Aufbau unterscheiden und unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Die sogenannten Dünnschichtmodule mit einem Wirkungsgrad von <10%, monokristalline Module mit durchschnittlich 20% Wirkungsgrad und Konzentratormodule mit rund 35% Wirkungsgrad. Letztere sind eher für die industrielle Nutzung bestimmt, da sie eine Mindestfläche von etwa 150 Quadratmetern benötigen.

Gesetzliche Förderung von Solarstrom

Jede erzeugte Kilowattstunde wird in der Regel mit einem Festbetrag über einen festgelegten Zeitraum von 20 Jahren vergütet. Die Höhe der Förderung ist regional bedingt und hängt von der Anlagengröße, dem Betreiber des Solarkraftwerks und dem Datum der Inbetriebnahme ab. Da das EEG recht häufig überarbeitet wird, sollten Interessenten sich im konkreten Fall noch einmal über die aktuellen Fördergelder informieren. Als Anhaltspunkt gelten die derzeitigen

Fördergelder bei Inbetriebnahme ab dem 1.10.2012 wie folgt:

  • Anlage bis 10 kW: 18,36 Ct/kWh
  • Anlage bis 40 kW: 17,42 Ct/kWh
  • Anlage bis 1 MW: 15,53 Ct/kWh
  • Anlage bis 10 MW: 12,71 Ct/kWh
  • Freiflächenanlage bis 10 MW: 12,71 Ct/kWh

Gütesiegel für Solaranlagen

RAL Gütezeichen Solar

Durch die regelrechte Flut an neuen Herstellern von Solaranlagen und dem damit verbundenen, stärkeren Wettbewerb, lassen sich auf dem Markt immer häufiger mangelhafte Billigprodukte finden. Um Käufern einen Schutz vor derart unausgereiften Produkten bieten zu können, wurde das DGS Gütesiegel „RAL Gütezeichen Solar“ und das „Austria Solar“ ins Leben gerufen. Die dort geprüften Module erfüllen hohe Qualitätsansprüche und binden die Hersteller an einen hohen Qualitätsmaßstab. Gleichzeitig bieten sie den Käufern Schutz vor Billigware.

Die zwei Konzepte von Photovoltaikanlagen

Netzgekoppelte Solaranlagen: Das EEG gestattet seit dem 01.01.2009 die vollständige Einspeisung des erzeugten Solarstroms in das öffentliche Stromnetz. Ebenso ist es möglich, nur einen Teil des Solarstroms selbst zu nutzen und die Überschüsse einzuspeisen. Beide Varianten werden unterschiedlich stark finanziell gefördert. So bekommen Sie für die Einspeisung einen relativ hohen Betrag pro kWh, müssen aber auch wieder Strom für den Eigenbedarf aus dem Netz einkaufen. Bei der Eigennutzung des erzeugten Stroms bekommen Sie einen festen Betrag pro selbst erzeugter und verbrauchter kWh über 20 Jahre.

Inselsystem einer Solaranlage: Die Solaranlage arbeitet völlig autark vom Stromnetz. Das heißt, der Solarstrom kann nur sofort selbst verbraucht, oder in Akkumulatoren zwischengespeichert und später verbraucht werden.

Dadurch, dass die Kosten einer netzgekoppelten Anlage höher sind, als die einer Inselanlage, lohnt sich deren Installation nur, wenn auch garantiert überschüssiger Strom anfällt, der in das Netz eingespeist werden kann. Die Kosten für den Netzanschluss hat dabei der Anlagenbetreiber zu übernehmen.

Wirkungsgrad der gesamten Solaranlage

Der Modulwirkungsgrad in den Datenblättern darf nicht mit dem endgültigen Wirkungsgrad der Anlage verwechselt werden. Jede Komponente der Photovoltaikanlage hat ihren eigenen Wirkungsgrad, weshalb bei der Stromerzeugung an vielen Stellen Verluste auftreten. Als Richtwert für den relevanten, sogenannten Systemwirkungsgrad, können 10-13% angenommen werden. Hinzu kommen noch weitere Leistungseinbußen durch Hindernisse und Abschattungen der Solarmodule. Da die gelieferte Leistung der Sonne jedoch kostenlos ist, rentiert sich eine Solaranlage trotz dieser geringen Werte.

Zusatzkosten bei der Solarthermie und Photovoltaik

Als Anlagenbetreiber einer Solaranlage für Solarthermie müssen Sie mit Betriebskosten und Zusatzkosten rechnen:

  • Anschlusskosten für die Netzkopplung
  • Installationskosten
  • Kosten für Wartung und Pflege der Module bzw. Kollektoren und der Leitungen
  • Kosten der Solaranlagen-Finanzierung
  • Kosten für Filter und Entkalkung
  • Kosten für den Frostschutz
  • Einsparpotenziale von Solaranlagen [space]

Da die Solaranlagen von der einstrahlenden Sonnenenergie abhängig sind, hängt deren Leistung direkt von der Sonne ab. Selbst bei einer exakt zugeschnittenen, technisch ausgereiften und optimal ausgerichteten Anlage können unvorhersehbare Störungen durch Wetterumschwünge und bauliche Veränderungen auftreten. Über den gesamten Nutzungszeitraum der Anlage sind aber Einsparpotenziale von gut 50% durchaus möglich.

Rentabilität von Solaranlagen

Viele Hersteller garantieren eine Betriebsfähigkeit ihrer Solaranlagen von mindestens 25 Jahren. In dieser Zeit kommt es durch technisch bedingten Leistungsverlust von etwa 0,5% pro Jahr. Je nach Standort, Finanzierungsmodell und Wetterbedingungen amortisiert sich eine Anlage nach 12-18 Jahren. Je größer die Modulfläche wird, desto geringer werden die anteiligen Fixkosten und desto geringer werden die Kosten pro kWp.

Die Wasserhärte und die Solarthermie

Kalkablagerungen können die Effizienz einer Solaranlage für Solarthermie deutlich reduzieren, da es zu einer Verschlechterung der Wärmeleitfähigkeit zwischen den Medien kommt. Je weicher das Wasser am Standort ist, desto langlebiger und wartungsärmer wird Ihre Anlage laufen. Den Härtegrad des Wassers in Ihrer Region können Sie bei den zuständigen Wasserwerken erfragen.