So wird eine Solaranlage richtig gereinigt
Wird von Errichtung von Solaranlagen gesprochen, wird nur selten die Frage der Reinigung gestellt. Doch: Wie reinigt man eine Solaranlage wirklich, damit die garantierte Lebensdauer eingehalten wird?
Unter geeigneten Voraussetzungen ist diese Frage rasch beantwortet: Eine Solaranlage reinigt sich dann von selbst. Sprich: Im entsprechenden Winkel an einer Dachneigung von über 20 Grad (optimalerweise 33 Grad) montierten Anlagen, deren Oberfläche aus Glas und Kunststoff besteht und sie daher ohnehin vor Witterungseinflüssen gut schützt, wird eine Selbstreinigung von Staub und anderen Schmutz, wie beispielsweise Blütenstaub oder Vogelkot, durch abfließenden Regen und Wind ermöglicht.
Schnee auf der Solaranlage
Aufliegender Schnee rutscht durch die glatte Oberfläche meist rasch und in einem Stück von den Modulen und sorgt daher in den meisten Fällen automatisch für die jährliche Reinigung der Anlage.
Der Belag durch Moos, Algen oder Flechten hingegen kann sich gerade bei Anlagen in der Nähe von Sträuchern oder Wäldern bilden. Und auch landwirtschaftliche Betriebe oder an stark befahrenen Gegenden, Industriegebieten oder Ballungsgebieten (Innenstädten) liegende Photovoltaik– oder thermische Solaranlagen sind häufig hartnäckiger Verschmutzung ausgesetzt.
Nur auf den Rahmen aufliegend, führt eine Verschmutzung lediglich zur optischen Beeinträchtigung. Befinden sich allerdings Dunst, Fett, Futtermittelstaub, aufgewirbelter Sand oder andere grobe Verunreinigungen auf den Modulen, sollte eine Reinigung der Photovoltaikanlage in Betracht gezogen werden, um Leistungsminderungen, die sich unter Umständen langfristig auf die Anlage, deren Wert massiv mindern oder anderweitig auswirken können, in Betracht gezogen werden.
Bei der Reinigung der Solaranlage gilt es einige Punkte zu beachten:
- nur Wasserstrahlen mit geringem Druck verwenden (keine Hochdruckreinigungsgeräte oder Dampfstrahler)
- nur mineral- und kalkarmes Wasser verwenden, beispielsweise Regenwasser
- nie bei direkter Sonneneinstrahlung oder zur Mittagszeit reinigen
- nur abgekühlte Flächen reinigen
- Teleskop-Stangen oder Sprühvorrichtungen erleichtern die Reinigung großflächiger Anlagen
- Dächer nur mit entsprechender Sicherheitsausrüstung betreten
- Vorsicht vor Oberleitungen oder anderen stromleitenden Bestandteilen
- ausschließlich ökologische Reinigungsmittel ohne chemische Inhaltsstoffe verwenden
- handsame Reinigung mit weichem Material, beispielsweise speziellen Glasbürsten, um Kratzer zu vermeiden
- nur bei geringer Verschmutzung sollte die Reinigung selbst durchgeführt werden
- viele fachlich spezialisierte Betriebe bieten diese Leistungen, gerade bei gröberen Verschmutzungen, professionell an
- die Anzahl der Reinigungen ist abhängig vom Standort und den klimatischen Bedingungen, denen die Anlage ausgesetzt ist
- eine Reinigung in regelmäßigen Abständen sorgt für eine ausreichende Pflege der Module, eine längere Lebensdauer, erhält den Wert der Anlage und ermöglicht bestmögliche Leistungen
Hinweis! Wird eine Solaranlage trotz grober Verschmutzung nicht gereinigt, kann dies nicht nur Wertminderungen oder eine Leistungsminderungen mit sich bringen: Auch chemische Reaktionen auf der Glasoberfläche oder mit den Metall- und Silikonbestandteilen können hervorgerufen werden.
Unterschiedliche Verschmutzungsgrade wurden durch den Unterschied zwischen einer thermischen Solaranlage und einer Photovoltaikanlage nicht beobachtet.