Unterkonstruktion
Unterkonstruktion für die Photovoltaikanlage
Insbesondere bei Aufdach-Photovoltaikanlagen, werden die Photovoltaik-Module durch eine Unterkonstruktion mit dem Dach verbunden. Da die Anforderungen an eine statisch einwandfreie Unterkonstruktion Expertenwissen erfordert, sollte hier in jedem Fall der Fachmann zurate gezogen werden.
Vor allem durch die Vielzahl der Dachkonstruktionen, muss immer zunächst analysiert werden, welche Unterkonstruktion die optimale Lösung bietet. Dementsprechend groß ist auch die Anzahl der unterschiedlichen Gestell- und Befestigungsmöglichkeiten für die auf dem Dach zu installierenden Solarmodule.
Weiterhin muss bereits bei der Planung der PV-Anlage überprüft werden, ob die Dachfläche der zusätzlichen statischen Belastung standhält. Vor allem Wind- und Schneelasten erhöhen den Druck auf die vorhandene Dachkonstruktion und müssen daher bei der statischen Analyse als wichtiger Faktor mit einbezogen werden. Die dafür vorgeschriebenen Lastvorgaben sind in der DIN 1055 Teil 4 und 5 festgelegt.
Zusätzliche Lasten berechnen
Da die Photovoltaikanlage aus mehreren Komponenten wie z.B. Solarmodulen, Aluminiumprofilen, Schrauben und Dachhaken besteht, die insgesamt die Last auf das Dach erhöhen, muss diese Last hinzugerechnet werden, und festgestellt werden, ob der Grenzwert nicht überschritten wird.
Neben der statischen Belastung der Dachkonstruktion ist auch die Gestellstatik hinreichend zu planen. Dabei ist es entscheidend, dass die Unterkonstruktion der Belastung durch Wind, Schnee und Eis standhält. Ist die Wind- bzw. Schneebelastung in dem Gebiet, wo die Photovoltaikanlage installiert werden soll sehr hoch, muss auch die Unterkonstruktion evtl. anders konzipiert werden als in anderen Regionen.
Unter Umstanden ist es notwendig, folgende Maßnahmen zu treffen:
- Spezielle Dachhaken für hohe statische Belastung verwenden
- Stabilere Aluminiumprofile installieren
- Erhöhung der Anzahl der Befestigungspunkte, welche die Profile mittels Dachhaken mit den Dachsparren verbinden [space]
Seitenansicht einer PV-Gestellmontage bei einer Aufdachanlage
Wie in der Abbildung zu erkennen ist, wird der Solargenerator bzw. die Photovoltaikanlage auf einem speziellen Gestell fixiert. Der größte Vorteil, der sich durch eine derartige Unterkonstruktion bietet, ist die relativ einfache Solaranlageninstallation auf nahezu jeder Dachneigung. Dabei kommt es noch nicht einmal darauf an, wie bzw. mit welchen Dachsteinen oder Dachziegeln das Dach gedeckt ist. Weiterhin wird durch die Aufständerung der Solarmodule für eine gute Hinterlüftung und somit zugleich eine gute Kühlung der Module gesorgt.
Vorbereitungen für die Unterkonstruktion
Grundsätzlich gilt, dass arbeiten an und auf dem Dach sehr gefährlich sein können und daher am besten dem Photovoltaik Fachmann überlassen werden sollten. Traut man sich als Heim- bzw. Handwerker jedoch solche Arbeiten zu, müssen unbedingt alle Maßnahmen wie z.B. das Aufstellen eines Baugerüsts mit Fangnetz getroffen werden, die einen Unfall verhindern können.
Vor dem Beginn der Arbeiten, sollten Sie folgende Punkte prüfen:
- Ist der Ort für die Montage der Photovoltaikanlage optimal gewählt? Denken Sie z.B. an: Südausrichtung, Neigungswinkel, Schatten etc.
- Überprüfen Sie, wo die nächste Übergabestelle zum öffentlichen Netz ist. Ist dort auch ein Zählerkasten vorhanden?
- Müssen im Vorfeld noch Abriss- oder Demontagearbeiten auf dem Dach durchgeführt werden? Oftmals stören alte Antennen oder Schneefanggitter.
- Da für die Verschraubung der Dachhaken die Dachsteine etwas ausgeflext werden müssen, kann es sein, dass dabei Verschnitt entsteht. Daher müssen evtl. Ersatzziegel besorgt werden.
- Sind alle notwendigen Maßnahmen getroffen, die einen Unfall verhindern? Denken Sie z.B. an: Baugerüst, Fangnetz, Hüfthaltegurt etc.
- Sind alle notwendigen Bauteile, Schrauben und Werkzeuge vorhanden? [space]
Befestigen der Dachhaken und waagerechten Schienen
Als Erstes müssen die Dachhaken auf dem Dach mit den Sparren verschraubt werden. Hierzu ist es hilfreich, sich an den Rinneisen bzw. Dachrinnenhaltern zu orientieren. Diese sind meistens am Sparren verschraubt. Vom Rinneisen in der Senkrechten in Richtung First, müsste daher der Sparren verlaufen. Ein weiteres Indiz für einen Dachsparren, ist ein Dachfenster, welches rechts und links davon umgeben sein müsste.
Nachdem die Sparren ausfindig gemacht wurden, geht es daran, die Dachhaken so zu positionieren, dass die waagerechten Schienen der Unterkonstruktion dem Solarmodulfeld entsprechen. An den Stellen, müssen die Dachsteine aufgenommen werden und die Dachhaken mit dem Sparren verschraubt werden.
Tipp! Achten Sie unbedingt auf die Vorgaben des Herstellers!